Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Bewertung von Holzhackschnitzeln

Sofern Hackschnitzel aus eigenem Holz und ggf. auch mit eigener Technik hergestellt werden, hat die Frage der Bewertung bzw. nach Preisen und Kosten oft keine besondere Relevanz. Sollen jedoch Hackschnitzel verkauft oder gekauft werden, stellen sich vielfältige Fragen zur Messung und Bewertung sowie Überprüfung der preisbestimmenden Eigenschaften.

Vergleichsweise einfach gestaltet sich die Bewertung von Hackschnitzeln aus homogenen Partien einzelner Baumarten. Die Hackschnitzel-Partie wird gewogen oder das Volumen bestimmt und unter Berücksichtigung des gemessenen Wassergehaltes wird der Preis je Gewichts- oder Volumeneinheit vereinbart.

Bei gemischten Hackschnitzeln hingegen sind unterschiedlichen Anteile verschiedener Baum- bzw. Holzarten mit unterschiedlichem Wassergehalt und variierender Schüttdichte zu berücksichtigen. Um Schwierigkeiten in der Abrechnung zu umgehen, kann es sich zum Beispiel bei Hackschnitzelheizungen von nur einem Lieferanten anbieten, die Lieferungen der Hackschnitzel auf Grundlage des Wärmeverbrauchs über Daten eines Wärmemengenzählers abzurechnen. Darüber hinaus sind auch Abrechnungen nach Volumen oder Gewicht denkbar. Für die Abrechnung nach Wärmemenge sollte der Jahresnutzungsgrad hinreichend genau bekannt sein.

Eine Abrechnung nach Volumen ist vergleichsweise einfach und ohne besondere Hilfsmittel vorzunehmen. Sie bietet sich an, wenn die Baumart bekannt ist und Schüttdichte sowie Wassergehalt eine nur geringe Schwankungsbreite aufweisen.

Werden Hackschnitzel aus unterschiedlichen Herkünften mit verschiedenen Baumarten und deutlich variierenden Schüttdichten gehandelt, bietet sich eine Abrechnung nach Gewicht an. Hierzu sind Wassergehalt und Gewicht möglichst genau zu bestimmen. Dies erfordert allerdings einigen organisatorischen und logistischen Aufwand. Der Wassergehalt muss bei jeder Lieferung gemessen werden. Zudem muss eine Fahrzeugwaage in unmittelbarer Nähe der Abladestelle verfügbar sein, um das Gewicht des Hackguts zu bestimmen. Für die heizwertbezogene Abrechnung wird ein Grundpreis in Euro/Tonne bei bestimmtem Wassergehalt vereinbart und über Korrekturfaktoren der Preis für Hackgut mit abweichendem Wassergehalt bestimmt.

Für Verträge zur Wärmelieferung aus Hackschnitzelheizungen bzw. -heizwerken stellt sich die Frage, wie die Preisentwicklung der eingesetzten Brennstoffe – und anderer preisbestimmender Faktoren – anhand von zuverlässigen Preisindizes in Preisgleitklauseln berücksichtigt werden kann. Hier wird oft auf Monatsstatistiken des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) zurückgegriffen. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht im Rahmen des Index der Erzeugerpreise forstwirtschaftlicher Produkte (Staatsforsten) nachrichtlich einen „Preisindex für Holzprodukte zur Energieerzeugung“. 

Homogenes Hackgut aus dem Schneckenhacker, Quelle: FNR/Dr. Hansen