Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Holzbriketts

Holzbriketts werden – wie Holzpellets – vorwiegend aus den Resten der Stammholzverarbeitung in Sägewerken und aus in der sonstigen industriellen Holzverarbeitung anfallenden Holzresten hergestellt. Am Markt sind zudem auch Rindenbriketts und Briketts aus sonstigen Biomassen erhältlich.
Holzbriketts sind deutlich größer als Holzpellets. Die Klassifizierungsnorm DIN EN 14961-1 grenzt Pellets und Briketts nach ihrem Durchmesser voneinander ab. Pellets haben demnach einen Durchmesser von bis zu 25 mm, Briketts sind größer als 25 mm. Sie sind rund oder eckig und haben überwiegend stapelbare längliche Formen. Allerdings gibt es auch kürzere und runde Formen als Schüttgutbriketts. Briketts haben meistens regelmäßige Formen mit glatten geschnittenen Kanten.
Durch die Aufbereitung, oft auch Nachzerkleinerung der Roh- und Reststoffe, eine homogene Trocknung auf Wassergehalte von i.d.R weniger als 10 % und die kompakte Brikettierung (bzw. Pelletierung) wird ein hohes Maß an Homogenität bezüglich der physikalisch-mechanischen Merkmale der Brennstoffe erreicht. Die Vorteile dieser Aufbereitungsformen sind u. a.

  • hohe Energiedichte und dadurch logistische Vorteile,
  • günstige Fließ- und Dosiereigenschaften,
  • geringer Wassergehalt im Brennstoff und damit hohe Lagerstabilitä (kein biologischer Abbau) sowie hoher Heizwert,
  • homogener Brennstoff (d. h. einfache Standardisierung und Zertifizierung der Qualitätsparameter)
  • gutes, feinstaubarmem Emissionsverhalten

Diese Vorteile können den Nachteil höherer Produktionskosten durchaus aufwiegen.

Brikettierung

Die Brikettierung von Biomasse erfolgt vorwiegend mit sogenannten Kolbenstrangpressen nach dem Strangpressverfahren. Das zu kompaktierende Rohmaterial wird dabei in einen zylindrischen Presskanal gegeben, in dem sich ein Kolben vor und zurück bewegt. Neu zugegebenes Rohmaterial wird gegen das bereits verdichtete gepresst, so dass ein Materialstrang entsteht, der im Rhythmus der Kolbenstange aus dem Presskanal austritt. Der für die Verdichtung notwendige Gegendruck wird durch die Reibung im Presskanal aufgebaut. Durch eine Verjüngung im hinteren Presskanalabschnitt kann der Gegendruck und die Brikettdichte eingestellt werden.

Durch Reibung und Druck heizt sich bei der Produktion der Presslingsstrang auf und es werden die holzeigenen Bimdekräfte aktiviert. Die Bindemechanismen der Pelletierung und Brikettierung basieren dabei auf einer formschlüssigen Bindung durch Vernetzung von Holzfasern und durch die verklebende Wirkung mit holzeigenen Inhaltsstoffen (u.a. Lignin, Wachs).

Ja nach Bauart der Brikettieranlage ist ggf. eine gezielte Kühlung der hergestellten Briketts erforderlich. Der austretende Brikettstrang wird dazu z.B. über eine nachgeschaltete Auskühlschiene geleitet. Der Strang wird danach auf die vorgegebene Läge zugeschnitten bzw. gebrochen.

Je nach Art, Abmessung und geplanter Vermarktung werden die Briketts in mehr oder weiniger großen Einheiten abgepackt und auf Palletten gestapelt oder in Bigbags oder Container als Schüttgut verfrachtet..
Um eine mölichst hohe Dichte und Abriebfestigkeit zu erreichen.

Handelsübliche Briketts haben Presslingsdurchmesser zwischen 40 und 100 mm, wobei der Bereich zwischen 50 und 80 mm besonders häufig ist. Die Anforderungen an die Brikettqualität regelt unter anderem die DIN EN 14961-3. Wie bei Holzpellets, wurde zwischenzeitlich auch für Briketts ein Zertifizierungssystem aufgebaut, dass den Verbrauchern eine hohe Brennstoffqualität gewährleisten kann (siehe www.enplus-briketts.de/).

Holzbriketts werden weit überwiegend in Einzelraumfeuerstätten – als Alternative oder Ergänzung zu Scheitholz – verwendet. Der Kesselhersteller Atmos hat einen Vergaserkessel speziell für den Einsatz von Briketts entwickelt und auch in Deutschland im Angebot.

Rindenbriketts und Briketts aus halmgutartigen und sonstigen Biomassen sind im Gegensatz zu Holzbriketts in Kaminöfen anderen Einzelraumfeuerstätten als Brennstoff nicht zugelassen, da deren Verbrennung mit erheblich höheren Schadstoffemissionen verbunden ist.