Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Einzelraumfeuerstätten

Das Grundprinzip all dieser Feuerstätten besteht darin, dass in einem geschlossenen Feuerraum Scheitholz, Holzbriketts oder Pellets verbrannt werden. Die notwendige Verbrennungsluft wird dem Aufstellraum oder einem anderen Raum des Gebäudes entnommen. Ebenso kann sie von außerhalb des Gebäudes zugeführt werden. Die richtige Verbrennungsluftmenge wird je nach Gerätetyp und Bauart am Gerät manuell eingestellt. Einige Feuerstätten verfügen über eine sogenannte Automatik (Luftsteuerung beziehungsweise -regelung). Diese bewirkt, dass das Feuer über einen längeren Zeitraum optimal mit der richtigen Menge Verbrennungsluft versorgt wird.Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird über Heizflächen an ein Trägermedium (Luft / Wasser) sowie durch Wärmestrahlung an den Aufstellraum und eventuell verbundene Nachbarräume abgegeben. Insbesondere die an den Aufstellraum abgegebene Wärmestrahlung wird als sehr angenehm empfunden. Darüber hinaus erzeugt das sichtbare Flammenspiel eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Im Folgenden werden die generellen Merkmale der jeweiligen Feuerstättenarten beschrieben, wobei nicht auf jede Variante oder Sonderbauweise eingegangen wird. Die genaue Funktion Ihres Ofens entnehmen Sie bitte der Aufstellungs- und Bedienungsanleitung des Herstellers. Die in diesen Anleitungen enthaltenen Vorschriften sind generell zu beachten.

In Deutschland sind derzeit rund 14 Millionen Feuerstätten installiert.

Die gängigsten Feuerstätten sind:

  • Kaminöfen

    Ein Kaminofen ist eine in Serie gefertigte Feuerstätte mit metallischer Grundkonstruktion. Diese wird mit den unterschiedlichsten Materialen verkleidet, wie zum Beispiel lackiertem oder emailliertem Metall, Kacheln oder Naturstein. Im Regelfall ist der Feuerraum mineralisch ausgekleidet und mit einer Flachfeuerung, mit oder ohne Rost, versehen. Flachfeuerung bedeutet, dass auf eine vorhandene Glutmenge lediglich eine Lage Scheitholz aufgegeben und verbrannt wird. Dieser Abbrandvorgang dauert ca. 30 - 45 Minuten, dann muss neuer Brennstoff nachgelegt werden.

    Die Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum erfolgt hauptsächlich durch  Warmluftkonvektion (bodennahe kühlere Raumluft bzw. von außen zugeführte Frischluft erwärmt sich und steigt nach oben) und einem geringeren Anteil Wärmestrahlung. Der Betrieb eines Kaminofens mit einer geringeren als der in der Bedienungsanleitung vorgegebenen Leistung, der sogenannte Schwachlastbetrieb (Kleinstellung), ist nicht vorgesehen. Kaminöfen müssen daher in ihrer Leistung sorgfältig auf den zu beheizenden Raum abgestimmt und auf keinen Fall überdimensioniert werden.

    Bei Kaminöfen mit Wassertasche wird der überwiegende Teil Wärme für heißes Brauchwasser oder Heizungsunterstützung in das Heizungssystem gegeben. Je nach Größe und Spezialglas der Sichtscheibe des Kaminofens wird nur wenig Wärme in den Aufstellraum abgestrahlt.

    Weitere Informationen und Hinweise zu Kaminöfen entnehmen Sie bitte der Broschüre „Heizen mit Holz - so geht’s richtig“.

    Kaminofen, Quelle: HKI/leg-aus.de

  • Kachelofen

    Der Warmluftkachelofen besteht aus einem industriell gefertigten metallischen Feuerraum mit nachgeschaltetem Wärmetauscher. Er wird von einer individuell verkleideten, handwerklich errichteten Heizkammer umgeben, die aus mineralischen Baustoffen (zum Beispiel Kacheln) besteht.

    Ebenso sind industriell vorgefertigte Bausätze erhältlich. Der Feuerraum ist in der Regel mineralisch ausgekleidet und ist je nach Gerätetyp mit einer Flachfeuerung oder einer Füllfeuerung versehen. Die Befeuerung erfolgt so, dass auf eine vorhandene Glutmenge eine ausreichende Menge  Scheitholz aufgegeben und bei Nennwärmeleistung verbrannt wird. Dieser Abbrandvorgang dauert ca. 70 - 100 Minuten, dann muss neuer Brennstoff nachgelegt werden. Die Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum erfolgt überwiegend durch Warmluftkonvektion und durch Wärmestrahlung.

    Der Betrieb eines Kachelofens mit einer geringeren als der in der Bedienungsanleitung vorgegebenen Leistung, der sogenannte Schwachlastbetrieb (Kleinstellung), ist nicht vorgesehen. Kachelöfen müssen daher in ihrer Leistung sorgfältig auf den zu beheizenden Raum abgestimmt und auf keinen Fall überdimensioniert werden.

    Weitere Informationen und Hinweise zu Kachelöfen entnehmen Sie bitte der Broschüre „Heizen mit Holz - so geht’s richtig“.

    Kachelofen, Quelle: HKI/leg-aus.de

  • Speicheröfen

    Speicheröfen, wie u. a. als Grundkachelöfen, Lehmöfen oder Specksteinöfen angeboten, haben einen metallischen oder mineralischen Feuerraum, in welchem eine große Menge Scheitholz in einer oder mehreren Chargen verbrannt wird. Die freiwerdende Wärme wird über die Heizgase auf ihrem Weg zum Schornstein an eine große Masse Speichermaterial (zum Beispiel Schamotte, Lehm oder Speckstein) abgegeben. Diese wird dann über einen langen Zeitraum durch überwiegend Wärmestrahlung an den Aufstellraum abgegeben. Diese Öfen werden individuell errichtet oder als industriell gefertigter Bausatz angeboten. Sie haben oft ein Gewicht zwischen ca. 500 und 2000 kg, so dass auch die Tragfähigkeit von Decken bzw. Fußböden beachtet werden muss.
    Vermehrt werden Kaminöfen mit einem dem Feuerraum nachgeschalteten mineralischen Speicher angeboten. Diese erreichen - mangels Masse und Wärmeübertragerfläche - nicht die Speicherleistung der vorgenannten Speicheröfen. Sie können einen Raum daher durch Konvektion zügiger Erwärmen als große Speicheröfen und nach Erlöschen des Feuers geben sie noch über längere Zeit Strahlungswärme ab, als Kaminöfen ohne Speichermasse.

    Weitere Informationen und Hinweise zu Speicheröfen entnehmen Sie bitte der Broschüre „Heizen mit Holz - so geht’s richtig".

  • Heizkamine

    Der Heizkamin ist ähnlich aufgebaut wie der Warmluftkachelofen. Er besteht aus einem industriell gefertigten metallischen Feuerraum mit großer Sichtscheibe und hat nur selten einen nachgeschalteten Wärmetauscher.

    Er wird individuell handwerklich verkleidet oder als industriell vorgefertigter Bausatz errichtet. Befeuerung und Wärmeabgabe erfolgen vergleichbar dem Kaminofen.

    Heizkamin, Quelle: HKI/leg-aus.de

  • Herde

    Der Herd dient in erster Linie zum Kochen und Backen.Als Nebeneffekt beheizt er auch den Aufstellraum. Eine Ausnahme ist der Heizungsherd, der einen Teil der entstehenden Wärme über einen Wasserwärmetauscher in das zentrale Heizungssystem einspeisen kann.

    Oft verfügen Herde über einen in der Höhe verstellbaren Rost. Nach dessen Position richtet sich Brennstoffmenge und Brenndauer.

    Herd, Quelle: HKI/leg-aus.de

  • Pelletöfen

    Pelletöfen sind Heizungsgeräte, die für eine Aufstellung im Wohnbereich konzipiert sind. Sie dienen vorwiegend der Beheizung einzelner Räume sowie auch der Beheizung von Häusern mit niedrigem Energieverbrauch. Der Pelletofen ist je nach Konstruktion für einen breiten Leistungsbereich geeignet.

    Er ist dafür ausgelegt auch im unteren Leistungsbereich (Kleinstellung) betrieben zu werden. Aus einem Brennstoffvorratsbehälter werden die Pellets mechanisch in eine Brennvorrichtung gefördert und dort automatisch gezündet. Die richtige Brennstoffmenge wird je nach vorgegebener Leistung automatisch zugeführt.

    Je nach Größe des Brennstoffvorratsbehälters und der eingestellten Leistung kann der Pelletofen mehrere Tage ohne nachfüllen von Brennstoff betrieben werden. Für den Betrieb eines Pelletofens ist elektrische Energie notwendig.
    Als technische Varianten werden unterschieden:

    • Pelletöfen, die über Konvektion und Strahlung die Raumluft erwärmen.
    • Pelletöfen mit Wassertasche, die an ein Zentralheizungssystem angeschlossen werden und den Überwiegenden Teil der Wärme an das Heizungswasser abgeben. Da bei den gegenwärtig verfügbaren Modellen mindestens 20 % der erzeugten Wärme als Raumwärme abgegeben werden, ist für die Brauchwassererwärmung im Sommer auf jeden Fall eine Kombination mit einem zusätzlichen Heizsystem, z. B. einer Solaranlage, notwendig. Auch eine vorhandene Öl- oder Gasheizung könnte für die Brauchwassererwärmung im Sommer und als Spitzenlastkessel im Winter weiter genutzt werden.
    • Kachelöfen, Kaminöfen und Ofeneinsätze mit Pelletfeuerung, die alternativ zum Betrieb mit Scheitholz die automatisierte Brennstoffbeschickung mit Holzpellets ermöglichen. Sie sind auch mit Wassertasche zur Anbindung an ein Zentralheizungssystem verfügbar. Hiermit wird es ermöglicht, auch den Kachel- oder Lehmofen als komfortables Heizsystem für einzelne Räume oder für das gesamte Gebäude zu nutzen.

    Analog zu den Ofeneinsätzen werden auch Festbrennstoff-Kochherde mit Pelletfeuerung angeboten. Diese können ebenfalls mit Wassertasche zur Anbindung an ein zentrales Heizungssystem ausgeführt werden.

    Pelletheizungen und deren technische und Umwelteigenschaften können in der Datenbank der FNR und in der FNR-Publikation Marktübersicht Pelletheizungen recherchiert werden.

     

    Pelletofen, Quelle: HKI/leg-aus.de

Hinweise zum Kauf eines neuen Ofens

Vor dem Kauf einer neuen Feuerstätte sollten die persönlichen Anforderungen an das Gerät genau überlegt und abgewogen werden. Die Größe des Raumes und eventuell offen angrenzender Nebenräume ist für die Bemessung der Wärmeleistung heranzuziehen. Wie oft planen Sie den Ofen zu betreiben? Wie viel oder wie wenig Aufwand darf es bei der Bedienung des Ofens und bei der Brennstoffbeschaffung sein?

Zwischen den mit Pellets und Scheitholz aber auch innerhalb der mit Scheitholz betriebenen Einzelraumfeuerstätten gibt es erhebliche Unterschiede in technischen und sonstigen Eigenschaftsmerkmalen sowie den Komforteigenschaften. Und lassen Sie bitte nicht die Anforderungen an die Emissionswerte und Wirkungsgrade außer Acht. Überprüfen Sie, ob das gewählte Produkte die ab 2015 geltenden Anforderungen aus der Kleinfeuerungsanlagenvorordnung (1. BImSchV) erfüllt.

Im Bereich Einzelraumfeuerstätten bietet das Zertifikat "DINgeprüft" bzw. "DINplus" den Hinweis auf normenkonforme bzw. vergleichsweise schadstoffarme Geräte (www.dincertco.de).

Die vom HKI Industrieverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und dem Zentralverband Sänitär Heizung Klima (ZVSHK) erstellte Feuerstätten-Datenbank ermöglicht die Recherche, ob am Markt verfügbare häusliche Feuerstätten für feste Brennstoffe die in Deutschland (1. BImSchV vom 26.01.2010), Dänemark, Österreich und der Schweiz geltenden Emissionsanforderungen erfüllen.