Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Holzpellets

Holzpellets sind kleine, zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Holz. Die Holzpellets werden in Pelletwerken hergestellt, die in vielen Fällen einem Sägewerk angegliedert sind und eine wertschöpfende Nutzung des Sägerestholzes sowie des in der weiterverarbeitenden Holzindustrie anfallenden Industrierestholzes ermöglichen. Durch den Einsatz von Waldrestholz und sonstigen Rohholzsortimenten können die Pelletwerke konjunkturbedingt schwankende Aufkommen an Säge- und Industrierestholz ausgleichen.

Die für den privaten Pelletheizungsbesitzer angebotenen Holzpellets haben in der Regel einen Durchmesser von 6 mm und eine Länge von ca. 1 cm bis 4 cm. Abweichend davon werden Holzpellets für Heizwerke und Heizkraftwerke als sogenannte Industriepellets auch mit zum Teil größeren Durchmessern angeboten. Der Heizwert von Holzpellets beträgt rund 5 kWh/kg. Zwei Kilogramm Pellets ersetzen damit etwa 1 Liter Heizöl bzw. 1 m³ Erdgas.

Für den störungsfreien Betrieb von Pelletheizungen wird der Kauf von genormten und zertifizierten Holzpellets empfohlen. Auch in den Betriebsanleitungen und Garantiebestimmungen der Hersteller von Pelletheizungen finden sich Mindestanforderungen an die Pelletqualität, die beachtet werden sollten. Die Qualitätsanforderungen für den Brennstoff Holzpellets sind in Deutschland in der Norm DIN EN 14961-2 festgelegt.

Qualität

Die DIN EN 14961-2 legt drei Qualitätsklassen fest: die Klassen A1, A2 und B. Für Pelletheizungen in privaten Haushalten ist die Klasse A1 von Relevanz. Für größere Feuerungsanlagen gewerblicher und kommunaler sowie industrieller Nutzer sind ggf. auch Pellets der Klassen A2 und B geeignet. Die Holzpellet-Klasse A1 bezeichnet die beste Qualität, die Pellets sind mit Aschegehalten < 0,7 % und Ascheschmelztemperaturen von über 1.200 °C für den Einsatz in Pelletöfen und Pelletheizungen bestens geeignet. In der Holzpellet-Klasse A2 wird mit einem Aschegehalt bis zu 1,5 % und einer Ascheschmelztemperatur von über 1.100 °C einem breiteren Holzrohstoffspektrum Rechnung getragen. Diese Holzpellet-Klasse orientiert auf einen Einsatz der Pellets in für höhere Aschegehalte technisch ausgelegte bzw. tolerante Pelletfeuerungen bzw. Biomasseanlagen. In Klasse B sind nochmals höhere Aschegehalte von bis zu 3 % und ein erweitertes Rohstoffspektrum, wie beispielsweise Rindenanteile, zulässig.

Lagerung

Die Qualität von Holzpellets wird nicht allein durch Rohstoffauswahl und Produktionsverfahren bestimmt. Auch der Transport und Umschlag in Zwischenlagern sowie die Einbringung der Holzpellets in das Silo bzw. den Lagerraum des Kunden beeinflussen die Qualität von Holzpellets. Durch die dabei auftretende mechanische Beanspruchung der Pellets (Abrieb) kann der Feinanteil in der Pelletcharge zunehmen. Vor allem bei der sachgerechten Auslegung der Zuführrohre zum Silo bzw. Pelletlager haben es Heizungsbetreiber dabei selbst in der Hand, die Voraussetzungen für eine schonende Einlagerung zu schaffen. Ein zu hoher Feinanteil in der Pelletcharge kann sowohl zu Störungen an Förderschnecken führen als auch das Verbrennungs- und Emissionsverhalten der Pelletheizung negativ beeinflussen. Führende Pellethändler sieben die durch Abrieb entstehenden Feinanteile an der letzten Verladestelle vor Auslieferung an den Kunden ab. Auch das Einblasen der Pellets erfolgt bei gleichzeitiger Staubabsaugung. Und nicht zuletzt bieten auch erste Heizungshersteller (Fröling) einen „Pelletsentstauber“ an, der in Verbindung mit dem Saugsystem bei der Beförderung der Pellets vom Lager in den Vorratsbehälter an der Heizung eine Abscheidung von Feinanteilen vornimmt und damit zur Perfektionierung der effizienten und emissionsarmen Pelletverbrennung beiträgt.

Normung und Zertifizierung

Zertifikate für Holzpellets, wie das auf der Holzpelletnorm DIN EN 14961-2 aufgebaute Zertifikat ENplus des Deutschen Pelletinstituts und das Zertifikat DINplus der DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH sind geeignet, Privatkunden die Gewähr für qualitativ hochwertige Pellets für einen störunsfreien Heizungsbetrieb zu bieten. Das Zertifikat ENplus (www.enplus-pellets.de) garantiert hohe Qualitätssicherheit und umfassende Transparenz über die gesamte Bereitstellungskette vom Hersteller über den Handel bis zum Kunden. DIN CERTCO (www.dincertco.de) zertifiziert „Holzpellets für Heizkessel“ und „DIN-geprüfte Fachbetriebe Pelletlogistik“ mit gesonderten Prüfungen und Zertifikaten. Über die Internetseiten der vorgenannten Zertifizierungsinstitute können zertifizierte Hersteller und Händler recherchiert werden.


Weitere Informationen zu Holzpellets und zur Planung und Ausführung von Pelletlagern entnehmen Sie bitte

Pelletproduktion mit Lochmatrize, Quelle: Jan Potente

ENplus, Quelle: Deutsches Pelletinstitut Gmbh