Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Der Brennstoff Holz

Es gibt viele Gründe, die für die Verwendung von Holz als Brennstoff in Einzelraumfeuerstätten sprechen. Hierbei handelt es sich neben den ökologischen auch um ökonomische Aspekte. Klare ökologische Vorteile des Heizens mit Holz in der Zusatzheizung liegen darin, dass Holz im Gegensatz zu fossilen Energieträgern als CO2-neutral bezeichnet werden kann. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung von Holz die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird, die der Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat. Die nachhaltige Forstwirtschaft stellt außerdem sicher, dass jederzeit ausreichend Bäume nachwachsen. Zu den ökonomischen Vorteilen zählt daher, dass Holz ein regional verfügbarer, ständig nachwachsender Brennstoff ist. Die Nutzung und Produktion von heimischem Holz schafft zahlreiche Arbeitsplätze in Industrie, Gewerbe, Dienstleistung sowie der Land- und Forstwirtschaft und trägt damit zur Wertschöpfung innerhalb einer Region bei.

Quelle: FNR/H. Hansen

Holzmiete, Quelle: FNR/H. Hansen

Beschaffung und Angebotsvariationen von Holz

Holz als Brennstoff für den Ofen ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Diese sind Scheitholz, Holzbriketts und Pellets.
Gebräuchliche Brennholzarten sind in Deutschland die Laubhölzer Birke, Buche und Eiche sowie die Nadelhölzer Fichte, Kiefer und Tanne. Je nach Baumart hat das Holz unterschiedliche Heizwerte.
Eine häufig angewendete Art der Brennholzbeschaffung ist die Selbstversorgung im Wald. Hierfür ist für den Nicht-Waldbesitzer ein sogenannter Leseschein (Holzsammelschein) notwendig, den Sie beim Forstamt erhalten. Achten Sie auch auf die notwendigen Sicherheitsbestimmungen für die selbst durchgeführte Holzernte, wie Motorsägenführerschein und geeignete Sicherheitskleidung. Praktischer aber auch teurer ist der Kauf von ofenfertigem Scheitholz im Handel. Sie haben hier die Möglichkeit, das Brennholz sackweise im Baumarkt, bei Genossenschaften oder im Brennstoffhandel zu erwerben. Sie können es sich aber auch bequem nach Hause liefern lassen. Der Brennholzlieferant liefert das Holz als Steher, Raum- oder Schüttmeter ofenfertig frei Haus.

Maßeinheiten beim Kauf von Scheitholz

Beim Kauf von Scheitholz werden verschiedene Maßeinheiten verwendet. Hier die wesentlichsten:
Festmeter (Fm):            
Bei einem Festmeter handelt es sich um einen Kubikmeter Holz ohne Hohlräume. Das  entspricht der Größe eines Würfels mit den Kantenlängen 1 Meter breit, 1 Meter lang und 1 Meter hoch.
Raummeter (Rm):          
Ein Raummeter ist ein Kubikmeter lose gestapeltes Holz einschließlich der Hohlräume. In Süddeutschland verwendet man anstelle des Begriffs Raummeter häufig den Begriff Ster.
Schüttraummeter (Srm):
Ein Schüttraummeter ist ein Kubikmeter lose geschüttetes Holz mit Hohlräumen.
Mit Hilfe von Umrechnungsfaktoren lassen sich die verschiedenen Maßeinheiten vergleichen. Hierbei ist auf die Holzart (Weich-/Hartholz) und auf die Länge der Scheite zu achten Während Holzbriketts und Pellets als industriell gefertigte Brennstoffe in gleichbleibender Qualität erhältlich sind, liegt Scheitholz in unterschiedlichen Abmessungen und Wassergehalten vor. Die zu verwendenden Abmessungen des Scheitholzes werden vom Gerätehersteller vorgegeben und können der Bedienungsanleitung entnommen werden. In der Regel sollte der Scheitumfang 20 cm bis 30 cm betragen. Rundhölzer sollten gespalten werden. Gängige Scheitholzlängen sind 25 cm, 33 cm oder 50 cm.

Beispiel: Vergleich von Buchen- und Fichtenholz mit einer Länge der Holzscheite von 33 cm:

 Schüttraummeter (Srm)
Scheitlänge 33 cm
Raummeter (Rm)
Scheitlänge 33 cm
Festmeter (Fm)
Holzblock
Buche1,000,680,42
Fichte1,000,620,40
Buche1,481,000,62
Fichte1,621,000,64
Buche2,381,611,00
Fichte2,521,551,00

Quelle: Auszug aus: Technologie- und Förderzentrum, Straubing, Umrechnungsfaktoren verschiedener Raummaße für Scheitholz

Lesebeispiele:
Ein Schüttraummeter Buchenholz entspricht 0,68 Raummeter/Ster oder 0,42 Festmeter.
Ein Raummeter Buchenholz entspricht 1,48 Schüttraummeter oder 0,62 Festmeter.
Weitere Holzprodukte, die Sie auch in Ihrem Ofen verwenden können, sind Holzbriketts und Holzpellets. Beide Produkte  sind in praktischen Gebindeeinheiten im Handel erhältlich.

Feuchtegehalt von Holz

Beim Einsatz von Scheitholz ist unbedingt darauf zu achten, dass der Feuchtegehalt den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert von 25 Prozent nicht überschreitet. 25 Prozent Feuchtegehalt entspricht einem Wassergehalt von circa 20 Prozent. Erntefrisches Holz muss auf jeden Fall vor dem Einsatz ein bis zwei Jahre – je nach Beschaffenheit des Lagerstandortes – getrocknet werden.
Zu unterscheiden ist zwischen dem Wassergehalt und dem Feuchtegehalt des Holzes. Unter dem Wassergehalt versteht man die Masse des Wassers im Holz bezogen auf die Gesamtmasse des Holzes. Der Feuchtegehalt des Holzes bezeichnet die Masse des Wassers bezogen auf die Trockenmasse des Holzes.

Wassergehalt15203050
BaumartEinheitHeizwert
FichtekWh/kg4,324,023,442,26
kWh/Fm1,9261,9041,8631,713
kWh/Rm1,3481,3331,3041,199
KieferkWh/kg4,324,023,442,26
kWh/Fm2,1902,1662,1181,948
kWh/Rm1,5331,5161,4831,364
BuchekWh/kg4,153,863,302,16
kWh/Fm2,7242,6922,6312,411
kWh/Rm1,9071,8851,8411,687
BirkekWh/kg4,153,863,302,16
kWh/Fm2,5682,5382,4802,272
kWh/Rm1,7981,7771,7361,591

Quelle: Auszug aus: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Merkblatt 20 von Dezember 2011

Scheitholztrocknung und -lagerung

Wenn der Brennstoff zu nass oder zu trocken ist entstehen bei der Verbrennung unnötige Emissionen. Um einen für die Verbrennung optimalen Wassergehalt im Holz von 15 bis 20 Prozent zu erhalten, müssen die Holzscheite in einem vor Regen geschützten, gut belüfteten Ort gelagert werden. Die Aufschichtung der einzelnen Holzscheite sollte so erfolgen, dass Luft durch den Holzstapel strömen kann. Die Lagerzeit beträgt je nach Holzart und Durchlüftung des Lagerortes ein bis zwei Jahre. Vor der Verwendung des Holzes sollten Sie den Wassergehalt überprüfen. Im Handel sind kostengünstige Messgeräte erhältlich. Stellen Sie fest, dass Ihr Holz zu trocken oder zu nass ist, lagern Sie es vor der Verwendung einige weitere Wochen an einem gut belüfteten Ort. Vor der Verfeuerung der Holzscheite sollte außerdem darauf geachtet werden, dass sie frei von Fremdbestandteilen wie Erde, Moos und anderen Verunreinigungen sind.