Heizen mit HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Das richtige Heizen mit Holz - vom Anzünden zum Heizen

Feuer machen kann jeder, effizientes und emissionsarmes Heizen will hingegen gelernt sein.
Der Betrieb einer Feuerstätte ganz ohne Emissionen ist nicht möglich. Es entstehen Verbrennungsprodukte wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Kohlenwasserstoffe sowie Stickstoff und Schwefeloxide. Ebenfalls entsteht Feinstaub.
Im Folgenden ist dargestellt, wie Sie durch das richtige Anzünden und Feuern unnötige Emissionen wie zum Beispiel Feinstaub vermeiden.
Für einen gelungenen Start ist es notwendig, dass die Feuerstätte sauber und in technisch einwandfreiem Zustand ist. Zudem muss sie an einen zu ihr passenden Schornstein angeschlossen sein. Jede installierte Anlage wird vom Schornsteinfeger überprüft. Die regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb wird empfohlen.

Das Anzünden
Zu unterscheiden sind grundsätzlich zwei Arten des Anzündvorgangs: das Anzünden von oben und das Anzünden von unten. Das Anzünden von oben ist bei rostlosen Feuerungen zu bevorzugen. Das Anzünden von unten empfiehlt sich bei einem vorhandenen Bodenrost.
Für beide Anzündarten brauchen Sie

  • ein geeignetes Anzündmittel in ausreichender Menge. Hier eignen sich zum Beispiel Anzündwürfel, Anzündkissen oder Zündwolle. Diese sind im Handel erhältlich.
  • Anzündhölzer, die circa daumendick zugeschnitten sein sollten. Diese sind ggf. ebenfalls im Handel erhältlich.
  • getrocknete Holzscheite mit einem Umfang von circa 20 cm.

Nicht zu verwenden sind

  • brennbare Flüssigkeiten wie Spiritus oder Petroleum, denn es besteht Verpuffungsgefahr, sowie
  • ungeeignete brennbare Stoffe

Anzünden von oben
Zwei bis drei trockene Holzscheite werden mit einem kleinen Abstand nebeneinander auf den gereinigten Feuerraumboden gelegt. Dabei sollten die Spaltkanten des Scheitholzes nach oben zeigen. Die Anzündhölzer positioniert man kreuz und quer auf die Scheithölzer. Zwischen diese Anzündhölzer wird ausreichend Anzündmittel gelegt. Da zum Anzündvorgang große Verbrennungsluftmengen benötigt werden, bringen Sie die Verbrennungsluftzufuhr in die Position "Anzünden" oder "max". Die genaue Position des Luftschiebers an Ihrem Gerät entnehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung unter dem Stichwort "Anzünden". Achten Sie darauf, dass eventuell vorhandene Drosselklappen und Absperrschieber geöffnet sind. Entzünden Sie die Anzünder und schließen Sie danach die Feuerraumtür. Bereits nach kurzer Zeit entwickeln sich sichtbare Flammen im Feuerraum.

Anzünden von unten
Bei dieser Methode werden die Anzündmaterialien auf den geöffneten Bodenrost gelegt. Zwischen die Anzündhölzer werden Anzünder gelegt. Darauf stapelt man circa zwei Lagen Anzündhölzer. Auf die Anzündhölzer werden in kleinem Abstand und mit der Spaltkante nach unten zwei bis drei nicht zu dicke trockene Scheithölzer gelegt.
Da zum Anzündvorgang große Verbrennungsluftmengen benötigt werden, bringen Sie die Verbrennungsluftzufuhr in die Position "Anzünden" oder "max". Die genaue Position des Luftschiebers an Ihrem Gerät entnehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung unter dem Stichwort "Anzünden". Achten Sie darauf, dass eventuell vorhandene Drosselklappen und Absperrschieber geöffnet sind. Entzünden Sie die Anzünder und schließen Sie danach die Feuerraumtür. Bereits nach kurzer Zeit entwickeln sich sichtbare Flammen im Feuerraum.

Der Heizbetrieb
Sobald die Flammen die gesamte Holzmenge erreicht und entzündet haben, wird die Luftzufuhr gemindert. Auch hier entnehmen Sie die genaue Einstellung Ihres Gerätes bitte der Bedienungsanleitung.
Der richtige Zeitpunkt zum Nachlegen ist gekommen, wenn eine Grundglut entstanden ist und nur noch kleinere Flammen zu sehen sind.
Öffnen Sie die Feuerraumtür langsam, um Rauchaustritt zu vermeiden.
Zum Weiterheizen werden trockene Holzscheite mit der Spaltkante nach unten auf die Glut gelegt. Wenn vom Hersteller in der Bedienungsanleitung angegeben, können jetzt auch Holzbriketts eingesetzt werden. Bevor Sie den Brennstoff behutsam nachlegen, schieben Sie die Glut zu einem kompakten Glutbett zusammen. Keinesfalls sollten Sie den Brennstoff in den Feuerraum hineinwerfen. Das kann die Auskleidung des Feuerraums beschädigen und das Austreten von Glutstücken verursachen.
Um ein schnelles Überzünden des aufgegebenen Brennstoffs zu erreichen, kann der Luftschieber weiter geöffnet werden.  
Sobald die Scheite oder Briketts überzündet haben, reduzieren Sie die Verbrennungsluftzufuhr auf Normalbetrieb. Konstruktionsbedingt sind gegebenenfalls auch Einstellungen am Bodenrost vorzunehmen, dieses entnehmen Sie der Bedienungsanleitung.
Sie können den Heizvorgang beliebig oft wiederholen.

Das Ende des Heizbetriebs
Es wird kein Brennstoff mehr nachgelegt. Nach dem Erlöschen der Restglut sollte die Verbrennungsluftzufuhr geschlossen werden, damit verhindern Sie ein Auskühlen des Aufstellraums.
Bitte beachten Sie, dass auch eine vermeintlich kalte Asche noch kleine Glutstücke enthalten kann. Um Brände zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, die aus der Feuerstätte entnommene Asche vor dem Entsorgen in der Restmülltonne in einem dafür geeigneten metallischen Eimer mit Deckel zwischenzulagern.

Weitere Infos zum Heizen:

Heizen mit Holz - so geht's richtig